Am späten Vormittag des 20. Juni ist der Abiturjahrgang 2024 feierlich in einem Festakt in der Aula des Ratsgymnasiums verabschiedet worden. Unter den Klängen von Händels „Marsch“ aus dem „Occasional Oratorium“, gespielt vom Schulorchester, zogen die Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs feierlich in die Aula des Ratsgymnasiums ein.

Schulleiter Manfred Filsinger begrüßte das Publikum aus Eltern und Angehörigen, Lehrerkollegium, MitarbeiterInnen sowie Abiturientinnen und Abiturienten, beglückwünschte den scheidenden Jahrgang und sprach ihm seine Anerkennung aus. Anlässlich des geglückten Abiturs könne man jetzt schon – das heißt: vor dem Ende der EM – ein bisschen von einem Sommermärchen sprechen. Einige beeindruckende Persönlichkeiten hätten sich in diesen neun, manchmal zehn Schuljahren herangebildet: Filsinger nannte exemplarisch einige Abiturientinnen und Abiturienten, die sich immer wieder in ihrer Schullaufbahn engagiert ins Schulleben eingebracht und Verantwortung übernommen hatten. Er lobte auch die erfolgreichen Anstrengungen des Abiturjahrgangs, den Abi-Streich verantwortungsvoll und mit Augenmaß durchzuführen. Den Abi-Film würdigte er als originell und zeigte sich amüsiert über die Parodien, die auch seine eigene Person betrafen. Für die Zukunft entwarf Filsinger das Ideal einer individuellen positiven Zeitenwende für die frisch gebackenen Absolventinnen und Absolventen und empfahl ihnen, hier und da auch einmal die persönliche Komfortzone zu verlassen und beispielsweise ein halbes Jahr in einem Land zu leben, dessen Sprache man kaum oder gar nicht spricht, frei nach dem Motto: „Ich bereue nur Dinge, die ich nicht unternommen habe.“ Zum Abschluss seiner Rede gab er den jungen Leuten noch ein Zitat des erst kürzlich verstorbenen Politikers und Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Klaus Töpfer mit auf dem Weg, worin auch durchaus ein Auftrag mitschwang: „Wir zeigen den Alten, dass wir es besser machen können.“

Nach dem Schulleiter richtete Landrat Henning Heiß für den Schulträger ein Grußwort an das Publikum. Auch er beglückwünschte die Abiturientinnen und Abiturienten sowie deren Eltern und warb mit Nachdruck dafür, die Demokratie zu beschützen. Im Anschluss sprach Timo Ramm für den Schulelternrat, wobei er sich eines Bildes aus der Welt des Fußballs bediente, um den Abiturjahrgang zu erreichen: „Die Vorrunde habt ihr bestanden, nun seid ihr bereit für die nächste Liga. Ihr seid die Kapitäne eurer eigenen Mannschaft!“ Frauke Ammerpohl richtete sich für den Förderverein der Schule an das Publikum in der Aula. Sie nahm Bezug auf das Motto „13 Jahre Klassenkampf“, das sich die Abiturientinnen und Abiturienten auf T-Shirts hatten drucken lassen, und entfaltete darüber den Aphorismus „Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude […]“. Im Namen des Lehrerkollegiums ließ es sich Adnan Akpinar nicht nehmen, seinen nun ehemaligen Schülerinnen und Schülern alles Gute zu wünschen. Dazu berührte er auch Goethes Empfehlung, dass Kinder von ihren Eltern zwei Dinge bekommen sollten: Wurzeln und Flügel. Und schließlich ergriffen auch zwei Abiturientinnen stellvertretend für ihren Jahrgang das Wort: Cora Stölzel und Fatma Capan. In launigem Zungenschlag vorgetragen fiel ihr Statement teils selbstkritisch, teils selbstironisch aus. Nicht zu kurz kamen dabei Danksagungen an Eltern, Lehrende und die Schulleitung sowie ein Lob für die Tatkraft der Mitschülerinnen und Mitschüler beim Abi-Streich.

Feierlich abgerundet wurde das Programm durch musikalische Beiträge des Schulorchesters unter der Leitung von Anna Witte. Die eigentliche offizielle Schulentlassung vollzog sich mit der Überreichung der Abschlusszeugnisse aus der Hand des Direktors. Moderiert wurde dieser Vorgang zum letzten Mal vom scheidenden stellvertretenden Direktor Wolfram Bartsch. Zu manchem Zeugnis kam auch noch der eine oder andere Anerkennungspreis hinzu, immer aber eine rote Rose aus der Hand der Tutorin oder des Tutors. Der Festakt endete nach Danksagungen und zwei Darbietungen des Abi-Chores bei bestem frühsommerlichem Wetter mit einem Umtrunk auf dem Schulhof. Alle Kandidatinnen und Kandidaten des 13. Jahrgangs haben die Abiturprüfungen bestanden. 19 von ihnen haben einen Einser-Schnitt und drei sogar die Traumnote von 1,0. (hgg)