Christoph Plett, Mitglied des Niedersächsischen Landtags und des Bundesvorstands der CDU, besuchte am 29.05.2024 das Ratse, um mit 120 Schüler*innen der Jahrgänge 10-12 ins Gespräch zu kommen. Anlass war der 75. Jahrestag der Verkündung der Verfassung.
Die Moderation der Gesprächsrunde übernahm eine Gruppe von Oberstufenschüler*innen, die sich gemeinsam mit dem Politiklehrer Timo Pape auf diese Veranstaltung vorbereitet hatte. Sie stellten zunächst Fragen zu den Verfassungsprinzipien und zum politischen Handeln der Gegenwart. Dabei ging es inhaltlich zum Beispiel um die Gestaltung der Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern und die Sicherheit der Rente.
Plett hielt ein sehr deutliches Plädoyer für die wehrhafte Demokratie. "Es darf nicht sein, dass zum Beispiel ein jüdischer Mitbürger nur sicher durch die Straßen gehen kann, wenn er keine Kippa trägt." Institutionen und Gerichte müssten natürlich die Grundrechte schützen: "Wir brauchen eine funktionierende Justiz mit mehr Stellen für Richter und Staatsanwälte." Aber beim Schutz von Minderheiten seien alle in unserer Gesellschaft gefordert. Dann verurteilte Plett sehr deutlich, was sich vor wenigen Tagen in einem Sylter Lokal abspielte: "Das dort Gesagte hat mit demokratischem Diskurs nichts mehr zu tun."
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellten interessierte Schüler*innen u. a. Fragen zur weiteren Gestaltung der Arbeitswelt. Ein Zwölftklässler wollte wissen, was der Fachanwalt für Arbeitsrecht von der Viertagewoche hält. "Ich halte diese Entwicklung für einen Fehler." Plett hob hervor, dass der Erhalt und die Weiterentwicklung des nach 1945 aufgebauten Wohlstands Priorität haben muss. Das sei mit der Viertagewoche gefährdet. "Aus meiner Sicht gehört der Arbeit im Homeoffice die Zukunft, weil sie familienfreundlich ist."