Am Braunschweiger Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) geht es betriebsam und diskret zugleich zu. So stellt man sich doch ein niedersächsisches Silicon Valley vor: Schon am frühen Morgen hasten Wissenschaftler zwischen den Gebäuden mit Datenkladden unter dem Arm umher, ein Security-Service checkt die Identität der eintreffenden Mitarbeiter aus aller Welt, und ein Stacheldrahtzaun schirmt das weitläufige Gelände von der Stadt ab.

Hier hat sich am vergangenen Donnerstag die Forscherklasse 6d des Ratsgymnasiums eingefunden, um sich mit den Kontaktstationen der einzelnen Forschungsinstitute des DLR bekannt zu machen. Im DLR_School_Lab bieten diese Institute Schülerinnen und Schülern Begegnungsmöglichkeiten. So konnte sich die 6d in kleinen Gruppen durch Bastelarbeiten mit dem Thema „Freiflug“ beschäftigen, sich mit der Kommunikationsweise von Lotsen im Tower aktiv vertraut machen und aerodynamische Formeigenschaften im Windkanal einschätzen und messen. Auch das Fahrerassistenzsystem eines PKWs konnte in der Simulation getestet werden. Nachhaltig die Vorstellungskraft beflügelt haben mag die Begegnung mit einem Modell der Raumsonde „Rosetta“. Sie hatte vor kaum einem Jahr den Lander „Philae“ in den Weiten des Weltalls auf dem Kometen 67P / Tschurjumow-Gerassimenko in einem so genannten Swing-by-Manöver abgesetzt.

Einen weiteren Höhepunkt stellte der Flugsimulator dar. Hier durften sich die jungen Damen und Herren der nächsten Generation den Anforderungen von Start, Navigation und Landung ausgewählter Flugzeugtypen stellen. Alles unter den wohlwollenden Augen und Anleitungen junger Wissenschaftler des DLR. 

So also sehen Public Relation und Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern am DLR aus. Dabei möchte das DLR nicht nur den potenziellen akademischen Nachwuchs interessieren. Auch für eine Ausbildung, ein duales Studium oder ein Praktikum ist der Braunschweiger Standort des DLR gut. Ob Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik nach so einem Tag bei der einen oder anderen Schülerin, bei dem einen oder anderen Schüler zu landen vermögen, bleibt zu beobachten und weiterhin zu fördern. Ein Trittstein für einen erfolgreichen Take-off in diese Richtung wäre aber einmal mehr gelegt. (hgg)