
Ratsgymnasium Peine, März 2025 – Wer glaubt, Blitz und Erfolg schlagen nicht zweimal an derselben Stelle ein, kennt Antonia Linke nicht. Denn was 2021 schon einmal spektakulär gelungen ist, hat sie 2025 einfach wiederholt: Den 1. Platz beim Landeswettbewerb Niedersachsen von Jugend forscht – diesmal in der Alterskategorie der älteren Teilnehmer*innen.
Eine Frage, die sie nie losgelassen hat
„Eigentlich habe ich mich das schon immer gefragt…“ – so beginnt oft echte Forschung. So auch bei Antonia. Wer einmal in der Nähe des Eixer Sees unterwegs war, kennt den deutlichen Unterschied: Dort, wo eine Lärmschutzwand steht, herrscht Ruhe – ein paar hundert Meter weiter tost der Verkehr. Die spannende Frage, die Antonia nicht mehr losließ: Kann man Lärmschutz nicht auch einfach – und kostengünstig – mit Pflanzen machen?
Diese Idee begleitete sie über Jahre, aber richtig konkret wurde es, als sie im Rahmen ihrer Facharbeit bei Frau Marx das Thema wissenschaftlich anging. Und dabei wählte sie – ganz Forscherin – den selbstständigen Weg.
Eigenbau-Messgerät, GPS und jede Menge Fahrradtouren
Antonia konstruierte ein eigenes, mobiles Messgerät: Es kombiniert Lärmpegelmessung, Wetterdaten-Erfassung und GPS-Ortung. So konnte sie systematisch entlang der A2 Daten erheben – mal bei Wind, mal bei Regen, zu verschiedenen Tageszeiten. Die Messpunkte verteilte sie entlang bewachsener und unbewachsener Abschnitte. Der Clou: Alle Daten wurden nicht nur erfasst, sondern auch von ihr in 2D-Karten und 3D-Visualisierungen überführt – eindrucksvoll und nachvollziehbar.
Die Ergebnisse: Grüne Dämmung mit Grenzen
Und was kam heraus? Randbepflanzung dämpft tatsächlich Verkehrslärm – vor allem in den höheren Frequenzen. Bäume und Sträucher helfen also! Allerdings zeigt die Analyse auch: Effektiver Lärmschutz allein durch Vegetation reicht nicht aus. Ohne zusätzliche bauliche Maßnahmen bleibt es bei einer unterstützenden Wirkung. Aber genau das ist es, was Jugend forscht ausmacht – komplexe Antworten auf einfache Fragen.
Die Jury war begeistert
Die Jury des Landeswettbewerbs zeigte sich beeindruckt vom eigenständigen Forschungsansatz, von der technischen Umsetzung – und davon, dass Antonia ihre Forschung mit Neugier und Ausdauer bis ins Detail durchdacht und gestaltet hat. Ihre klare Fragestellung, die innovative Herangehensweise und ihre wissenschaftlich saubere Arbeitsweise gaben den Ausschlag für den Landessieg 2025 in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften.
Damit hat sie sich auch für das Bundesfinale im Mai in Hamburg qualifiziert – eine verdiente Einladung unter Deutschlands besten Nachwuchsforscher*innen.
Ein Talent mit Geschichte
Schon 2021 hatte Antonia für Furore gesorgt. Damals – gerade einmal 13 Jahre alt – gewann sie mit ihrer Arbeit „Brennnessel- und Flachsfasern gegen Fast Fashion“ den niedersächsischen Landessieg in der Juniorsparte „Schüler experimentieren“. Ihr Ziel: nachhaltige Kleidung aus regionalen Pflanzenfasern. Sie untersuchte Brennnesseln, Flachs, Besenginster und Lindenrinde – spann sie zu Garnen, webte Stoffproben und testete sie auf Alltagstauglichkeit. Damals wie heute galt: praktisch denken, kreativ forschen und dabei die großen Fragen stellen.
Wir gratulieren herzlich!
Das Ratsgymnasium Peine ist stolz auf Antonia und ihre wiederholten Erfolge bei Jugend forscht. Ihre Leidenschaft, ihre Zielstrebigkeit und ihre Offenheit für gesellschaftlich relevante Themen sind ein echtes Vorbild. Und wer weiß – vielleicht wird aus ihren Ideen irgendwann ein echtes Modellprojekt für nachhaltigen Lärmschutz.
Liebe Antonia, wir sagen: Chapeau! Und drücken die Daumen für das Bundesfinale!