Sommerkonzerte als Vorboten für die Ferien

Am Freitagnachmittag und -abend hatten die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums wieder zu ihren traditionellen Sommerkonzerten eingeladen und freuten sich darüber, dass die Aula trotz der schwülen Hitze darin bis auf den letzten Platz (und sogar darüber hinaus) gefüllt war. Der 5c fiel es zu, das erste Konzert zu beginnen und die Zuschauer zu begrüßen. Dies tat sie mit einem kleinen Augenzwinkern, indem in der Anmoderation die sommerlichen Temperaturen für das etwas verlangsamte Tempo ihres ersten Stücks, dem Thema aus der Ouvertüre zu Wilhelm Tell von Rossini, verantwortlich gemacht wurden. Auch Herr Filsinger betonte in seiner anschließenden Begrüßung, dass seine Vorfreude auf die Sommerferien inzwischen sehr groß sei nach einem anstrengenden Schuljahr und die Sommerkonzerte für ihn immer Vorboten für diese ersehnten Ferien seien. Mit Beethovens Ode an die Freude zeigte die 5c anschließend noch einmal, was sie in ihrem ersten Orchesterjahr schon alles gelernt hat, bevor die 6c mit einem schwungvollen Tango südamerikanisches Flair und mit James Arthurs Impossible das erste Mal poppige Töne in die Aula brachte. Die 7c präsentierte danach echte „Klassiker“. Zunächst brachte sie überzeugend zwei Sätze aus Händels Wassermusik zu Gehör, dann sorgte sie vor allem mit Percussion-Elementen für Gänsehaut beim Publikum mit dem Hauptthema des Western-Filmklassikers von The Good, the Bad and the Ugly. Nach drei Orchesterklassen sorgte nun der Unterstufenchor für Abwechslung und nutze mit seiner kleinen Choreographie zu Willkommen aus dem Musical Cabaret die Bühne aus. Viel Applaus bekam der Chor der Jüngsten für seinen gesprochenen Kanon, der vierstimmig und choreographisch unterstützt die Zuschauer überzeugte. Zum Abschluss seines Programms erzählte der Chor singend die Geschichte einer kleinen Welle, die ihren Weg in Seen, Flüssen und Meer macht, schließlich aber erst zufrieden im Fußballstadion als La Ola ist. In diesem Jahr hatten Frau Bittner und Herr Buchwald ihre Chöre aber auch noch zusammengeführt, sodass der Unterstufenchor noch mit den Sängerinnen des Schulchors zusammen drei weitere Stücke präsentierte. Bei Blackbird und I will von den Beatles zeigten beide Chöre ihre Begeisterung für die Songs und stimmten zum Abschluss ihres gemeinsamen Auftritts zarte Töne an, als sie den Abendgruß des Sandmännchens sanft durch die Aula klingen ließen. Aufgeweckt wurde das Publikum wieder von der 8c, die in einem Medley Klassiker aus der Filmmusik von John Williams präsentierte und die ganze Bandbreite an Gefühlen hervorrief, die solche Musik wecken soll. So führten imposante und dramatische Klänge hin zu träumerischen und triumphalen. Antonín Dvořáks Humoreske op.101,7 hatte Herr Fauteck für seine Klasse umgeschrieben und so aus einem Klavier- ein interessantes Orchesterstück gemacht, dessen Melodie vielen Zuhörern bekannt war. Mit Shake it Off von Taylor Swift fand dieses erste Konzert einen fulminanten Abschluss. 

Die Pause zwischen den beiden Konzerten nutzten wieder viele, um sich bei kühlen Getränken und leckeren Speisen zu unterhalten und den gemeinsamen Abend zu genießen. Ein besonderer Dank gilt hier natürlich allen, die zum Büffet beigetragen haben, vor allem aber den Eltern und Schülerinnen und Schülern des 12. Jahrgangs, die bereit waren aufzubauen, zu bedienen und danach wieder alles wegzuräumen! 

Um halb acht eröffnete die Big Band ganz der Tradition folgend das zweite Konzert und ließ Pink Panther durch die Aula schleichen – die bekannte Melodie wurde dabei belebt von einem geschmeidigen Saxophon- und einem swingenden Trompeten-Solo. Als zweites Stück hatte Frau Bittner Party Rock Anthem für ihr Ensemble ausgesucht. Bei Feeling good überzeugte dann eine weitere Solistin: Charlotte Blank füllte die Aula mit Soul-Tönen und sorgte mit ihrem Gesang für Gänsehaut. Mit bekannten Songs ging es auch bei den Musikklassen 9c und 10c weiter. Die 9c präsentierte ein Medley aus Songs der britischen Rock-Pop-Band Coldplay, die 10c begann mit A thousand years von Christina Perry und wurde dabei stimmgewaltig von Frau Bittner unterstützt. Anschließend verabschiedete sich die 10c als Klassenorchester von der Aula-Bühne und von ihren Wegbegleitern im Musikprofil, von Frau Thuraiaiyah und Herrn Buchwald, mit einem ABBA-Medley, das zu spielen die Erfüllung eines letzten großen Wunsches darstellte. Der Schulchor ließ dann zarte Töne erklingen und entführte die Zuhörer in die Märchenwelt von „Cinderella“ mit Million to one aus der neuesten Walt-Disney-Verfilmung. Beim bekannten Sunrise, Sunset aus dem Broadway-Musical Anatevka zeigte sich, wie gefühlvoll der Chor agieren kann und durch Crescendi und Decrescendi Gänsehautmomente erzeugen kann. Auch für das Schulorchester hatte Frau Rogozia bei der Auswahl der Stücke über den Atlantik nach Amerika geschaut. So begann ihr Ensemble agil mit Zoossters Breakout aus dem Soundtrack zum computeranimierten Trickfilm Madagascar. Das zweite Stück wurde mit Absicht nicht im Programm angekündigt, um damit einen Witz aus dem Internet aufzugreifen: Das Interesse des Lesers wird durch einen spannenden Link geweckt, der ihn zu einer vermeintlich interessanten Website führen soll. In Wirklichkeit landet der geneigte Leser aber anschließend auf einem Video des Künstlers Rick Astley, der 1987 die Charts mit dem Song „Never gonna give you up“ anführte, den der Abiturient Mattis Strickert für das Schulorchester gekonnt arrangiert hatte. Mit dem druckvollen Lady Gaga Hit Mix beendete das Orchester sein Programm und machte Platz auf der Bühne für längere Umbauten, da Big Band und Schulorchester gemeinsam das Konzert beendeten, sodass weit über 60 Schüler gemeinsam auf der Bühne Platz finden mussten. Die entstehende Pause nutze Herr Buchwald, um sich bei vielen Helfern zu bedanken, ohne die dieses Konzert nicht möglich gewesen wäre – allen voran sei da die Technik-AG genannt, die diesen Abend auch ohne ihren Leiter Boris Alt souverän mit Licht- und Tontechnik in Szene setzte! Zudem verabschiedete Herr Bartsch sieben Abiturienten aus den Ensembles, die sich viele Jahre eingebracht hatten in das Musikleben am Ratsgymnasium. Ein Wirbelsturm (Cyclone von Michael Oare) erfüllte im großen Tutti nun zum Abschluss die Aula. Beginnend mit ruhigen Regentropfen steigerte sich das Ensemble immer weiter, bis die Vorstellung von einem sich zusammenbrauenden und entladenden Unwetter in der schwülen Hitze der Aula greifbar war. Mit den Highlights aus dem Musicalfilm The Greatest Showman endete das Programm, doch fand dieses zweite Konzert seinen Abschluss erst nach der eingeforderten Zugabe. Das große Ensemble aus Big Band und Orchester hatte hierfür Smooth von Santana vorbereitet und entließ so das Publikum mit südamerikanischen Klängen und dem Gedanken an die nahenden Sommerferien in die laue Sommernacht.

Text: Monika Becker; Fotos: Heinz-Georg Görgner