Die langen Phasen der Schulschließung und des Wechselunterrichts im vergangenen Schuljahr haben Spuren hinterlassen. Besonders in der 2. Fremdsprache sind Lernrückstände zu verzeichnen – in Spanisch und Französisch fehlt es vor allem an Sprechpraxis. Das Ratsgymnasium nutzt das „Startklar“-Sonderbudget des Kultusministeriums, um hier gezielte Lernangebote machen zu können.

Die frisch examinierte Französischlehrerin Mareike Krane konnte dank Mitteln aus dem Sondertopf für einen Monat lang eingestellt werden, um vormittags Intensivkurse für die Jahrgänge 8-10 durchzuführen. Die Schülerinnen und Schüler können in den beiden Wochen vor Zeugnisausgabe stundenweise aus dem Unterricht in ihrer Klasse in den Französischkurs wechseln. „Das Angebot wird gut angenommen. Die Schüler finden es sehr effektiv, mal über mehrere Stunden in die 2. Fremdsprache einzutauchen,“ berichtet die für Förderangebote zuständige Lehrerin Ulrike Pape. Auch die Rückmeldungen zu den Intensivkursen in Spanisch und Latein machen Mut, ein ähnliches Angebot an anderer Stelle zu wiederholen.

Unabhängig davon steht auch am Nachmittag ein sehr umfangreiches Angebot an Förderunterricht zur Verfügung. „In den jüngeren Jahrgängen haben wir in den Hauptfächern Module eingerichtet, in denen Defizite aus dem vergangenen Schuljahr gezielt aufgearbeitet werden. Diese sechswöchigen Module werden sehr gut angewählt,“ betont Pape. Besonders erfolgreich laufe dieses System im 5. Jahrgang, wo die Fördermodule von der Fachlehrkraft angeboten werden, die dieses Fach ohnehin in der Klasse unterrichtet. „Damit können Lernrückstände aus der Grundschule effizient aufgefangen werden.“

In den kommenden Wochen und Monaten wird das Konzept der Intensivkurse am Vormittag voraussichtlich auch in den Fächern Mathematik, Physik und Englisch Anwendung finden. „Auch an dieser Stelle können Gelder aus dem Sonderbudget sehr sinnvoll zum Einsatz gebracht werden,“ sagt Schulleiter Manfred Filsinger. In den Fremdsprachen wurden zusätzlich Oberstufenschülerinnen und -schüler als pädagogische Mitarbeiter eingestellt, um am Nachmittag Förderunterricht in den Fremdsprachen anbieten zu können.