Kunstinstallation aus altem Spielzeug

Wenn Spötter über Kunst schimpfen, sagen sie manchmal: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ – Im Fall der diesjährigen Phaenomenale ist die Kunst tatsächlich eine höchst interessante Verbindung damit eingegangen, was man bisher und landläufig „Müll“ genannt hat. Das Zauberwort lautet „upcycling“.

Upcycling bedeutet, Ausgedientem eine neue Funktion, einen neuen Wert zuzuweisen, kurz: es aufzuwerten. Dazu bedarf es zündender Ideen, technologischen Know-hows und eines findigen Teams, unter dessen Hände sich der quasi-alchemistische Vorgang entfaltet.

Ausgangsbasis der Phaenomenale 2020 war ein Workshop am vergangenen Wochenende, auf den der geschätzte Kollege Herr Dr. Torsten Klaffs zwei Schüler des Ratsgymnasiums begleitet hat: Leon Feder und Christian Hagemann.

Zusammen mit den Künstlern Felix Fisgus und Niklas Roy und anderen Interessierten haben die beiden zwei Tage lang auf hohem Niveau gebastelt: Alte ausrangierte Spielzeuge sollten mithilfe verschiedenster Techniken zum Leben zu erweckt werden und endeten schließlich in einer großen gemeinschaftlich erstellten Installation.

In dieser Installation bewegt sich eine Kugel durch Röhren und löst über Lichtschranken verschiedene Aktionen – Geschichten – aus. Der Lauf der Kugel wird durch Weichen gelenkt, die sich über das Smartphone ansteuern lassen. Auf diese Weise wird die Kugel Auslöser für einen Erzählfluss, der unterschiedliche Geschichten zu konstruieren vermag, und an dem die teilnehmenden Smartphone-User gemeinschaftlich mitwirken können.

Die Phaenomenale 2020, das Festival für Digitales, Kunst und Kultur, wird vom phaeno in Wolfsburg ausgerichtet und öffnet seine Pforten ab heute, dem 24. September, bis zum 01.10.2020. (hgg)

Fotos: Dr. T. Klaffs