Stahlstadt Peine. Ein bekannter Slogan, der für die Schülerinnen und Schüler des Chemie-Kurses auf erhöhtem Anforderungsniveau des 11. Jahrgangs nun mit Leben erfüllt ist. Mit unvergesslichen Eindrücken, begierig aufgesogen bei einem Besuch des hiesigen Elektrostahlwerks: Lichtbogenofen statt Reagenzglas.

„Krasse Kräfte, die da aufkommen“ – „Bestes Feuerwerk, das ich je gesehen habe“ – „Man wird in eine andere Welt hineingeworfen“ – „Völlig geflasht“. Einmal die Erlebnisse überschlafen, und dann sprudelten die Superlative aus den Besuchern nur so heraus.

Außerschulischer Lernort mit regionalen Bezügen, speziell zu sauerstoffübertragenden Reaktionen, darum ging es vom Ansatz her, und dazu gab Stahlwerksleiter Lohmeier fachkundige und verständliche Erläuterungen in einer „eigentlich nicht üblichen“ Führung, die Kristina Mikulic denn doch ermöglichte und organisierte.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von dem ohrenbetäubenden Geräusch, das beim Befüllen des Ofens und der Zündung des Lichtbogens entsteht, von dem enormen Stromverbrauch, der dem Anschalten des Stromnetzes einer Stadt wie Braunschweig entspricht. Das aus dem Schülerexperiment bekannte Spannungsfeld zwischen zwei Elektroden: gut und schön. Hier aber ist dieser Vorgang so übergroß, dass ein Lichtbogen entsteht, stark genug, damit Schrott zu schmelzen, und zwar in einer Intensität, die körperlich deutlich als Vibrieren, Hitze und Lärm zu spüren ist.

Stahl aus Schrott, und am Ende des Fertigungsvorgangs der weltbekannte Peiner Träger (Doppel-T-Träger). Ein Schüler sah sich anderntags mit seinem Bruder den Peiner Bahnhof genauer an – und stellte fest: Das Bauwerk besteht aus Peiner Stahl in mannigfaltigen Variationen.

Die Schülerinnen und Schüler entwickelten durch diese Exkursion fast so etwas wie Stolz auf ihre Stadt.

Moana Dieckhoff