Mit drei Schüler-Teams aus dem Querdenker-Angebot sind wir beim Regionalwettbewerb in Hildesheim angetreten. So ein Wettbewerb erfordert monatelange Vorarbeit, es wird geforscht, mal gelingt alles super, mal ist es ganz schön frustrierend – aber meistens ist auch viel Spaß in der Gruppe dabei! Nach ihren ausführlichen Untersuchungen und Forschungen während des Querdenkerangebots in der Schule haben die Schüler selbstständig eine wissenschaftliche Arbeit zu ihren Projekten verfasst – auch das ist in Klasse 7-9 keine leichte, selbstverständliche Leistung. Dann ging es nach Hildesheim – an dieser Stelle sei auch den Eltern gedankt, die ihre Jungs nach Hildesheim gefahren haben. Wir hatten einen aufregenden, spannenden, anstrengenden und schönen Wettbewerbstag! Belohnt für die monatelange Arbeit wurden die Schüler mit einer festlichen Feierstunde im Audimax der Uni Hildesheim!

Christian, Timon, Till und Konrad sind in den Kategorien Mathematik, Geo- und Raumwissenschaften sowie Technik angetreten.

„Das Eulenblatt“ – so lautet der Titel der Arbeit von Till Schwalbe und Konrad Gerold (beide 7d). Die beiden Schüler manipulierten Rotorblätter von Drohnen, um die Geräuschentwicklung im Betrieb zu minimieren. Dabei nahmen sie sich zum Vorbild den lautlosen Flug der Eule. Für dieses Projekt haben sie den Sachpreis der Hildesheimer Zeitung erhalten!

Timon Rahr (9e) befasste sich mit der Bestimmung der Größe der beiden Planeten Venus und Merkur. Die aktuellen Berichte über die ständig zunehmende Zahl der Entdeckung von Exoplaneten haben ihn motiviert, sich näher mit der Bedeckung unserer Sonne durch einen der inneren Planeten Merkur oder Venus zu beschäftigen. Anhand von Fotografien des Venus- oder Merkurtransits vor der Sonne hat Timon Berechnungen zur Größe der Planeten angestellt. Besonders ging er hierbei auf das Phänomen von Größe und Abstand der Objekte zueinander ein. Herr Guse, Betreuer der Astro-AG am Ratsygmnasium, ist extra auch nach Hildesheim gekommen und hat Timon und uns dort besucht. Danke auch für die fantastischen Transit-Fotografien, die Herr Guse selbst aufgenommen und Timon zur Auswertung bereitgestellt hat. Für dieses Projekt hat er beim Wettbewerb einen Sachpreis von Bosch erhalten.

Dem Collatz-Problem, einem seit 1937 ungelösten Problem aus dem Bereich der Zahlenfolge, hat sich Christian Hagemann (9d) gestellt. Das Collatz-Problem: Die 3n+1-Folge endet immer auf 4, 2 und 1, egal welche Zahl man am Anfang wählt. Damit man sich das besser vorstellen kann, hier ein Beispiel: Man nimmt eine beliebige natürliche Zahl außer 0. Ist diese gerade, teilt man sie durch zwei, ist sie ungerade, multipliziert man sie mit drei und addiert eins. So entsteht wieder eine gerade Zahl. Nach einiger Zeit kommt man auf die Zahl 1. Setzt man die Zahlenfolge fort, wiederholt sie sich mit den Zahlen 4, 2 und wieder 1. Bisher ist es noch niemandem gelungen, eine Begründung für diese Besonderheit oder ein Gegenbeispiel zu finden, bei dem sich andere Zahlen immer wiederholen oder die Folge immer weiter ansteigt. Christian konnte einige Varianten zunächst allgemein lösen und legte dabei erstaunliche mathematische Fähigkeiten an den Tag. Durch einen statistischen Ansatz haben sich weitere Perspektiven zur Analyse des Problems ergeben. Christian erlangte daher den ersten Platz und hat somit den Regionalwettbewerb in der Kategorie Mathematik gewonnen! Er darf nun zum Landeswettbewerb nach Oldenburg fahren.

Alle drei Gruppen sind in der Sparte „schüler experimentieren“ angetreten, da sie alle noch unter 15 Jahren sind. Die älteren Schülerinnen und Schüler (15-21 Jahre) treten dann bei „jugend forscht“ an. Bei dem Wettbewerb arbeiten die Gruppen zunächst wissenschaftlich an einem Thema und dokumentieren ihre Ergebnisse genau, verändern eventuell das Untersuchungsdesign und arbeiten an der Problemlösung. Darüber hinaus müssen sie eine wissenschaftliche Arbeit von bis zu 15 Seiten verfassen, die vor dem Wettbewerbstermin eingereicht und von der Jury gelesen und beurteilt wird. An den Wettbewerbstagen an sich präsentieren die Schüler ihren Stand mit Postern und Modellen. Außerdem stehen sie nicht nur dem Publikum Rede und Antwort zu ihren Projekten, sondern müssen sich auch dem Jurygespräch, einer mündlichen Prüfung unterziehen. Das Jurygespräch besteht aus einem freien Vortrag der Schüler von etwa 10 bis 15 Minuten zu ihrem Projekt und im Anschluss werden sie 10 bis 15 Minuten durch die Fachjury kritisch befragt. Die Fachjury prämiert dann die einzelnen Projekte, dies bleibt aber bis zur Feierstunde geheim. Erst bei der Feierstunde, in Hildesheim fand sie im Audimax der Uni statt, werden die Preisträger auf der großen Bühne feierlich geehrt.

Katharina Lehmann